Staatliches Waisenhaus in Vanadsor
Das dortige staatliche Waisenhaus, in dem knapp 80 Kinder und Jugendliche eine Heimat finden, ist ein Schwerpunkt unserer Aktivitäten. Die Kinder sind nur zum Teil „echte“ Waisen, vielfach werden sie von den Eltern gebracht, weil die Familien nicht in der Lage sind, für eine einigermaßen angemessene Unterbringung und Verpflegung zu sorgen. Die zuverlässige Kooperation mit der Leiterin Marine Davtyan der Einrichtung und dem Sozialministerium in Yerevan haben uns veranlasst, uns auf diese Aufgaben zu konzentrieren.
Aktuell schlafen 76 Kinder und Jugendliche des Waisenhauses in Stockbetten, die wir in Vanadsor herstellen ließen. Die Waisen haben auch verschiedene Möbel, Kleidung, Schuhe, Spielsachen, Bettzeug und Bettwäsche sowie Süßigkeiten erhalten. Neben diesen Sachspenden liegt die Ausbildung der Kinder in unserem Fokus. So wollen wir verhindern, dass sie nach Erreichen des 18. Lebensjahres das Waisenhaus verlassen und in die äußerst problematische Wohnsituation zurückkehren müssen. Der Aufbau von Lehrwerkstätten, die die Kinder und Jugendlichen nach dem Schulunterricht besuchen können, erschien uns hierfür ein vielversprechender Ansatz zu sein.
Im Januar 2011 wurde die erste Werkstatt für das Waisenhaus in Betrieb genommen. In der Nähwerkstatt können Mädchen die Voraussetzungen für den Beruf der Schneiderin erlernen. Schon jetzt haben einige junge Frauen ihre Ausbildung dort abgeschlossen und Arbeit gefunden. Die gute Ausstattung mit Nähmaterialien, dank vieler Spenden, ermöglicht eine sorgfältige Ausbildung. Die Lehrkraft wird ebenfalls von unserem Verein bezahlt.
Im Mai 2014 wurde der Bau einer Werkstatt für Metallverarbeitung als Ausbildungsstätte für die Jungen des Waisenhauses errichtet und für die Werkstattausrüstung gesorgt. Auch hier finanzieren wir die Lehrkraft, die Ausstattung und die Versorgung mit benötigten Ge- und Verbrauchsmitteln.
Der Bau beider Lehrwerkstätten war jedoch nur dank der großzügigen und zuverlässigen Finanzierung durch „Sternstunden e.V. München“ möglich. Diese Investitionskosten sind die Basis für unser weiteres Engagement beim laufenden Betrieb.
Neben diesen „Groß“-Aktivitäten hat unser Verein auch für ein Treppenhaus im Hauptgebäude die Wärmedämmung finanziert, sodass die Energiekosten erheblich reduziert werden konnten. Dank der Unterstützung durch die Deutsche Botschaft in Yerevan wurde 2014 im Waisenhaus auch ein Zimmer (einschließlich Nasszelle) für 10 Jungen renoviert.
Ende 2015 wurde die Solaranlage zur Warmwassergewinnung fertig gestellt und in Betrieb genommen. Jetzt gibt es zu jeder Tages- und Nachtzeit warmes Wasser. Die Kosten hat unser Verein in Zusammenarbeit mit Renovabis - dem Hilfswerk für Osteuropa der katholischen Kirche - übernommen.
Für die Zukunft haben wir folgende Pläne:
- die weitere Renovierung einzelner Zimmer
- die Unterstützung beim Betrieb der Werkstätten
- Bau einer Werkstatt für Holzverarbeitung (Schreinerei)
- Bau eines Spiel- und Sportplatzes
Bei jüngsten, sehr konstruktiven Gesprächen im Sozialministerium erfuhren wir, dass das Waisenhaus in Zukunft zusätzlich für die Betreuung von Straßenkindern geöffnet werden soll.
Wünschenswert erscheint uns zudem der Bau einer Sporthalle, damit die Jugendlichen sich auch bei schlechtem Wetter körperlich betätigen können. Für die doch erheblichen Kosten für die Verwirklichung dieses Plans suchen wir noch Sponsoren.
Über all diese Entwicklungen werden wir Sie auf dem Laufenden halten.