Unsere Projekte in Armenien
10. August 2022Rundbrief 2023
9. Januar 2024Erlangen-Höchstadt, im November 2022
Das zu Ende gehende Jahr hatte für unseren Verein und seine Aktivitäten positive wie negative Aspekte zu bieten, über die wir Sie in diesem Rundbrief informieren möchten. Der russische Angriff auf die Ukraine, kaum dass die Corona-Krise etwas abgeklungen war, hatte und hat bis heute auch auf Armenien Auswirkungen. Die für Mai 2022 geplante Gruppenreise nach Armenien und Georgien musste wieder einmal abgesagt werden, die unsichere politische Lage ließ ernsthafte Bedenken aufkommen. So kam es, dass nach einer coronabedingten Zwangspause von über zwei Jahren endlich wieder eine Delegation unseres Vereins erst vom 17. bis 25. Juni Armenien besuchen konnte. Drei Vorstandsmitglieder von Hajastan - Armenienhilfe e.V., das Ehepaar Walcher sowie Tihomir Glowatzky, konnten sich auf dieser Reise von erfreulichen Ergebnissen überzeugen, die trotz der Coronapause möglich waren. Dank unserer Mitarbeiter vor Ort, vor allem Hrayr Baghramjan, dem Ehepaar Avetisjan und Gohar Dokholjan, konnten wir von Höchstadt aus einige wichtige Projekte ankurbeln und umsetzen. Es gab ja zwischendurch vielerlei Bedenken, ob unsere Projekte an unterschiedlichen Standorten ohne unsere direkten Kontakte diese schwere Zeit überstehen würden, da sowohl die coronabedingte als auch die politische Lage das Leben in Armenien überschatteten. Bei dieser Reise standen naturgemäß täglich Besuche in Kindergärten, Kitas, Grund- und Mittelschulen auf dem Programm, angefangen beim Kindergarten in Shirakamut, wo wir die Sanierung der Sanitäranlagen übernommen haben. Die Fahrt dorthin fand in dem Kleinbus statt, den wir letztes Jahr mit 5000 € finanziert haben und der von Frau Lilia Abrahamjan bei ihrer Betreuung von Kinder- und Tagesstätten in der gesamten Region Lori genutzt wird. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die von uns betreuten drei Werkstätten in Vanadzor wieder regelmäßig arbeiten und für Kinder aus der ganzen Stadt offen stehen. Auch für diese ist Frau Abrahamjan zuständig. Von ihrer engagierten Arbeit konnten wir uns vor Ort überzeugen. Anlässlich eines Gesprächs mit dem Bürgermeister von Vanadzor wurde uns versichert, dass die Werkstätten auch weiterhin betrieben werden sollen. Wir übernehmen die Kosten für die Lehrkräfte und das Material, jährlich etwa 10 000 €. Zudem wurden Möglichkeiten einer erweiterten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung besprochen.
Das zu Ende gehende Jahr hatte für unseren Verein und seine Aktivitäten positive wie negative Aspekte zu bieten, über die wir Sie in diesem Rundbrief informieren möchten. Der russische Angriff auf die Ukraine, kaum dass die Corona-Krise etwas abgeklungen war, hatte und hat bis heute auch auf Armenien Auswirkungen. Die für Mai 2022 geplante Gruppenreise nach Armenien und Georgien musste wieder einmal abgesagt werden, die unsichere politische Lage ließ ernsthafte Bedenken aufkommen. So kam es, dass nach einer coronabedingten Zwangspause von über zwei Jahren endlich wieder eine Delegation unseres Vereins erst vom 17. bis 25. Juni Armenien besuchen konnte. Drei Vorstandsmitglieder von Hajastan - Armenienhilfe e.V., das Ehepaar Walcher sowie Tihomir Glowatzky, konnten sich auf dieser Reise von erfreulichen Ergebnissen überzeugen, die trotz der Coronapause möglich waren. Dank unserer Mitarbeiter vor Ort, vor allem Hrayr Baghramjan, dem Ehepaar Avetisjan und Gohar Dokholjan, konnten wir von Höchstadt aus einige wichtige Projekte ankurbeln und umsetzen. Es gab ja zwischendurch vielerlei Bedenken, ob unsere Projekte an unterschiedlichen Standorten ohne unsere direkten Kontakte diese schwere Zeit überstehen würden, da sowohl die coronabedingte als auch die politische Lage das Leben in Armenien überschatteten. Bei dieser Reise standen naturgemäß täglich Besuche in Kindergärten, Kitas, Grund- und Mittelschulen auf dem Programm, angefangen beim Kindergarten in Shirakamut, wo wir die Sanierung der Sanitäranlagen übernommen haben. Die Fahrt dorthin fand in dem Kleinbus statt, den wir letztes Jahr mit 5000 € finanziert haben und der von Frau Lilia Abrahamjan bei ihrer Betreuung von Kinder- und Tagesstätten in der gesamten Region Lori genutzt wird. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die von uns betreuten drei Werkstätten in Vanadzor wieder regelmäßig arbeiten und für Kinder aus der ganzen Stadt offen stehen. Auch für diese ist Frau Abrahamjan zuständig. Von ihrer engagierten Arbeit konnten wir uns vor Ort überzeugen. Anlässlich eines Gesprächs mit dem Bürgermeister von Vanadzor wurde uns versichert, dass die Werkstätten auch weiterhin betrieben werden sollen. Wir übernehmen die Kosten für die Lehrkräfte und das Material, jährlich etwa 10 000 €. Zudem wurden Möglichkeiten einer erweiterten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung besprochen.
Ein ganz besonderes Ereignis war die stundenlange Fahrt in die an Aserbaidschan angrenzende Region Tavush, wo wir die Einweihung eines von uns gestifteten Spielplatzes für den örtlichen Kindergarten im Grenzdorf Chinari erlebten. Die aserbaidschanische Grenze ist nur wenige hundert Meter entfernt, die Bewohner des Dorfes schützen sich durch entlang der Dorfstraßen errichtete Mauern vor dem relativ häufigen aserbaidschanischen Beschuss. Dennoch begrüßten uns Kinder und Mütter fröhlich mit Gesang und Tanz. Hierbei wurden auch Lebensmittelpakete an die Familien überreicht; wieder einmal eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den „Sternstunden“ des bayerischen Rundfunks.
Anschließend besuchten wir eine von sechs Mittelschulen, die „Renovabis“ durch unsere Vermittlung unterstützt.
Die lange 800 km umfassende Fahrt an nur einem Tag zeigt, wie sehr sich das Netz unserer Projekte inzwischen verzweigt hat. Das „Haus der Hoffnung“ leistete dabei wertvolle Transporthilfe und sorgt mit seinem Leiter Movses Poghosjan für eine seit Jahren bestens funktionierende Unterstützung unserer Projekte. So fand auch direkt im Sozialzentrum „Haus der Hoffnung“ in Yerevan ein von „Sternstunden“ finanzierte Kinderbetreuung von Flüchtlingsfamilien aus Berg-Karabach statt. Von den Aktivitäten der Kinder und Betreuer konnten wir uns selbst bei einer Mal-, Bastel- und Tanzaktion überzeugen. Zum Programm zählt auch die psychologische Betreuung der Kinder und Jugendlichen. Für die weitere Betreuung von Flüchtlingen aus Berg-Karabach konnten wir dem „Haus der Hoffnung“ 4000 € überweisen.
Um die Tätigkeit unserer kleinen, aber erfolgreichen NGO vorzustellen, konnten wir neben dem Bürgermeister der Stadt Vanadzor auch die Regionalverwaltung der Provinz Tavush besuchen, wurden aber auch vom armenisch-katholischen Patriarchen Raphael Minasyan empfangen, der schon einige Hilfsprojekte mit „Renovabis“ unterstützt hat. Dabei deutete er die mögliche Finanzierung der medizinischen Kosten für das schwer behinderte Mädchen Marjam sowie eine Zusammenarbeit mit einem Behindertenheim in Vanadzor an.
Weitere prominente Personen, die wir aufsuchen und über unsere Aktivitäten informieren durften, waren der deutsche Botschafter Viktor Richter sowie Frau Andrea Wiktorin, die Leiterin der EU-Botschaft in Armenien. Insgesamt sind wir bei dieser Reise darin bestärkt worden, unsere Arbeit fortzusetzen und freuen uns über jeden Beitrag, der uns dabei helfen kann.
Wie auch in den übrigen ehemals sowjetischen Teilstaaten wie etwa Georgien und Moldawien ist eine „Fluchtwelle“ von russischen Staatsbürgern und Firmen zu beobachten: Manche kommen als Touristen, andere suchen einen neuen Wohnsitz außerhalb Russlands. Die Firmen versuchen auf diese Weise, die Sanktionen des Westens zu umgehen, indem der Firmensitz von Russland nach Armenien verlegt wird und nicht mehr unter dieselben fällt. Das führt zu ernsthaften Problemen bei der Unterbringung und Versorgung, die Preise für Wohnraum und Lebensmittel steigen drastisch, da neben vielen ukrainischen Flüchtlingen neuerdings auch eine Welle von desertierenden russischen Staatsbürgern dazukam (ca. 50 000).
Bei einer weiteren Reise vom 21. Oktober bis 5. November des Ehepaars Walcher wurden die positiven Beobachtungen bezüglich unserer Projekte vom Juni bestätigt. Dank einer Sondergenehmigung der Fluglinie „Condor“ durfte jeweils 100 kg Übergepäck gebührenfrei mitgeführt werden, so dass bei den beiden Reisen insgesamt ca. 360 kg gespendete Hilfsgüter für unsere Werkstätten, für das „Haus der Hoffnung“ sowie bedürftige Familien nach Armenien gebracht werden konnten. Beim Besuch der Werkstätten konnte sich das Ehepaar Walcher davon überzeugen, dass der Unterrichtsbetrieb bestens läuft. In drei Gruppen werden 21 Kinder jeweils drei Monate lang mit 15 Wochenstunden unterrichtet, danach werden neue Gruppen aufgenommen.
Die Sammlung der Pfarrei in Höchstadt für die „Küche der Barmherzigkeit“ erbrachte 6805 €, bei der feierlichen Eröffnung der diesjährigen Essenssaison im „Haus der Hoffnung“ waren zwei Vorstandsmitglieder dabei.
Bei der Mitgliederversammlung wurde die bisherige Vorstandschaft einstimmig wieder gewählt.
Am 13. September stellte der Berliner Journalist Tigran Petrosyan im Pfarrsaal von Herz-Jesu in Erlangen in einer gut besuchten Diskussionsrunde die aktuelle Situation in Armenien vor, vor allem die angespannte Lage zum Nachbarland Aserbeidschan. Wir werden uns auch in Zukunft bemühen, regelmäßig kompetente Fachleute einzuladen, um uns über die Lage vor Ort zu informieren.
Ein Vereinsmitglied hatte anlässlich einer Feier ein besonderes Projekt initiiert: Statt Geschenken wurde um eine Spende gebeten, die der Aufforstung Armeniens dienen sollte. Armenien ist nur zu 8% mit Wald bedeckt, so dass sich die Organisation ATP (Armenia Tree Project) um diese wichtige Angelegenheit kümmert. Dank großzügiger Spenden konnten insgesamt 2525 neue Bäume (Walnuss, Wildbirne, Eiche, Birke, Akazien, sowie Nadelbäume) in Stepanavan, 40 km von Vanadzor entfernt, im Beisein des Ehepaars Walcher gepflanzt werden.
All die genannten Projekte und helfende Maßnahmen sind und waren nur durch Ihre freundliche Unterstützung möglich, wofür wir uns ganz herzlich bei allen Spendern und Spenderinnen bedanken. Im letzten halben Jahr hat allerdings der Euro empfindlich an Wert verloren, auch gegenüber der armenischen Währung Dram (AD), 12% nämlich. Das führt leider zu einer entsprechenden Senkung unserer in Euro überwiesenen Beträge im Gegenwert, so dass wir nach wie vor auf Spenden angewiesen sind, um unsere Projekte auch weiterhin auf dem gewohnten Niveau betreiben zu können.
Für das nächste Jahr sind neben einem Vortrag eine Filmpräsentation sowie ein Konzert geplant; über die Daten werden Sie rechtzeitig informiert. Das gilt auch für eine Gruppenreise nach Armenien und Georgien, falls die politische Lage es erlaubt. Vorgesehen sind Termine im Mai/Juni oder im September.
Den Weihnachts- und Neujahrsgruß des Vorstands finden Sie hier als Download:
https://hajastan-armenienhilfe.de/2022-weihnachtskarte/
https://hajastan-armenienhilfe.de/2022-weihnachtskarte/